Literaturverhältnisse
A: ʽalāqāt al-’adabīya. – E: literature relations. – F: rapports littéraires. – R: literaturnye otnošenija. – S: relaciones literarias. – C: wénxué guānxì 文学关系
Helmut Peitsch
HKWM 8/II, 2015, Spalten 1251-1262
Der Begriff der L verweist darauf, dass die Schreib-, Aneignungs- und Austauschprozesse ein Gefüge bilden. Er wendet sich daher kritisch gegen die isolierende Betrachtung dieser Prozesse – gegen die Verabsolutierung der Produktionsseite mit ihren den Verhältnissen als enthoben gedachten ›Schöpfern‹ der ›großen Werke‹ sowie gegen die Verabsolutierung der Rezeptionsseite mit ihrer oft kritiklosen Anpassung an die Imperative des Marktes. Auch wenn sich Marx mit diesen Fragen nicht eigens beschäftigt hat, ist der Begriff doch seinem Denken verpflichtet, das dazu anhält, das »ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse« (ThF, 3/6) in seinen konkreten Vermittlungen herrschaftskritisch zu durchleuchten.
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