Humanismusstreit
A: niqāš ḥawl al-insānīya. – E: debate on humanism. – F: querelle de l’humanisme. – R: spor o gumanizme. – S: disputa del humanismo. – C: rendaozhuyi zhenglun 人道主义争论
Thomas Hippler
HKWM 6/I, 2004, Spalten 564-574
Der H in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre dreht sich um die Thesen von Louis Althusser über den »theoretischen Anti-Humanismus« (FM) im Denken von Marx. In dieser Debatte mischen sich philosophische, politische und wissenschaftstheoretische Aspekte. Althussers Intervention richtet sich in erster Linie gegen den Komplex aus Humanismus und Historismus im französischen Marxismus, wie er unter anderem von Jean-Paul Sartre, Lucien Sève, Roger Garaudy, Maurice Merleau-Ponty und Henri Lefebvre vertreten wurde. Determinanten der politisch-intellektuellen Situation im Nachkriegsfrankreich waren die Stärke der KP unter den Intellektuellen, linkskatholische Strömungen und der Existenzialismus (vgl. Dosse 1999, Bd. 1). In diesem Kontext funktionierte die Rede vom »Humanismus« als eine Parole, die diese verschiedenen intellektuellen und politischen Richtungen zu einigen im Stande war (Garaudy 1960).
➫ Ableitung, Althusser-Schule, Ausdruck, Begriff, dialektischer Materialismus, Ebene, Empirie/Theorie, Empirismus, Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse, Entfremdung, Epistemologie, Erfahrung, Erkenntnis, Existenzialismus, Feuerbachscher Materialismus, Feuerbach-Thesen, Frühschriften, Ganzes, Geschichte, Hegel-Kritik, historischer Materialismus, Historismus, Historizismus (absoluter), Humanismus, Ideologietheorie, Imaginäres, Marxismus-Leninismus, Philosophie der Praxis, Praxis, Praxisphilosophie, Proletariat, Stalinismus, Strukturalismus, strukturelle Kausalität, Subjekt-Effekt, Theorie, Totalität, Wesen des Menschen, Wissenschaft