Beruf

A: mihna, ḥirfa. – E: profession. – F: profession. – R: professija. – S: profesión. – C: zhiye

Gerhard Zimmer

HKWM 2, 1995, Spalten 160-166

Als B wird heute eine typische Kombination und Abgrenzung von Tätigkeiten und Qualifikationen (Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten) bezeichnet, die in der Form spezialisierter, standardisierter, in Rechten und Pflichten fixierter und in Prüfungen nachgewiesener Handlungskompetenzen ein bestimmtes Muster von Arbeitskraft darstellen, das von einem Individuum erworben und dauerhaft »getragen« werden kann; einen B übt aus, wer gegen Bezahlung selbständig für den Markt arbeitet oder durch Verkauf seiner Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt seinen Lebensunterhalt und den seiner Angehörigen erwirbt, indem er in fremdbestimmten, betrieblich organisierten Arbeitszusammenhängen an den wirtschaftlichen Leistungen der Gesellschaft mitschafft (vgl. Beck/Brater/Daheim 1980). Dieses gängige Verständnis von B schließt alle gesellschaftlich relevanten Tätigkeiten und Handlungskompetenzen aus, die nicht auf unmittelbaren oder künftigen Erwerb gerichtet sind (z.B. Hausfrauenarbeit, ehrenamtliche Tätigkeiten, politische Arbeit in Bürgerinitiativen, Studium) und die in ungeschützten, rechtlich, materiell und sozial ausgehöhlten und sich auflösenden Verhältnissen stattfinden (z.B. dauernd wechselnde Hilfsarbeiten), in denen vor allem Frauen anzutreffen sind.

Arbeit, Arbeitsmarkt, Arbeitsteilung, Automation, Berufsverbot, Bildung, Facharbeiter, Frauenarbeit, Gesamtarbeiter, Herrschaft, hochtechnologische Produktionsweise, Kopf und Hand, Persönlichkeit, Produktionsverhältnisse, Produktionsweise, Produktivkräfte, Technikentwicklung

artikel_per_email.jpg

 
InkriT Spende/Donate     Kontakt und Impressum: Berliner Institut für kritische Theorie e.V., c/o Tuguntke, Rotdornweg 7, 12205 Berlin
b/beruf.txt · Zuletzt geändert: 2024/02/29 22:31 von christian     Nach oben
Recent changes RSS feed Powered by PHP Valid XHTML 1.0 Valid CSS Driven by DokuWiki Design by Chirripó