Bank
A: bank, maṣrif. – E: bank. – F: banque. – R: bank. – S: banco. – C: yinhang
Michael Krätke
HKWM 2, 1995, Spalten 1-22
Die Macht der B.en ist ein bevorzugtes Thema der Kapitalismuskritik. B.en haben eine rätselhafte Geldmacht, die sie in Gestalt imposanter Paläste demonstrieren. Auch Marx und Engels haben die Macht der Bankiers und Finanzleute oft beschrieben (…). Marx bezeichnet sie als »Finanz-« oder »Bankbarone« (…), als Teil einer »Finanzaristokratie« (…) oder als »Bankokratie« (…), die mit den großen »Börsenfürsten« unter einer Decke stecken (…). Diese Leute leben nur von der Aneignung »schon vorhandenen fremden Reichtums« (…). Sie sind »die Wiedergeburt des Lumpenproletariats auf den Höhen der bürgerlichen Gesellschaft« (…), eine »Parasitenklasse« (…). Doch andererseits analysiert Marx die Funktionalität der B.en und weist oberflächliche B-Kritik ab. Denn das B-Kapital kommt als Kapital, das auf undurchschaubare Weise aus Geld mehr Geld macht, der populären Vorstellung vom Kapital als »großem Geld« am nächsten und bietet sich an als der »leichteste« und »nächste Angriffspunkt einer oberflächlichen Kritik« durch Vulgärsozialisten« (TM; vgl. aktuell Pfeiffer 1993).
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