Kritik
A: naqd. – E: critique. – F: critique. – R: kritika. – S: crítica. – C: pipan 批判
Wolfgang Fritz Haug (I., III.), Peter Jehle (II.), Frigga Haug (IV.), Wolfgang Küttler (V.), Thomas Weber (VI.)
HKWM 8/I, 2012, Spalten 39-108
I. Kritisiert wird im Alltag schon immer und überall, wo Unzufriedenheit herrscht und man sich trauen kann, sie zu äußern. Doch hat dieser umgangssprachliche Sinn seinen allgemeinen Namen, ›K‹, nicht hervorgebracht. Dazu war erfordert, dass der Einspruch etwas betraf, was alle praktisch anging, selbstreflexiv wurde und seine eigenen Kriterien hervorbrachte. Aus Bezweiflung, Beschwerde, Vorwurf, Anklage, Schelte usw., überhaupt Dagegensein, wird K zur theoretischen oder philosophischen Praxis, wenn sie vom negativen Modus in den des Herausfindenwollens wechselt, sich zur Erforschung des jeweiligen Feldes, auf dem Irrtümer, Täuschungen oder Konflikte zum Problem werden, fortbildet, sich dabei methodisch selbstreflektiert und praktische Relevanz für Leben und Zusammenleben der Gesellschaftsmitglieder gewinnt. »Als erstes ist die gängige K, die an ihrem Gegenstand etwas auszusetzen hat, die ihn als ungenügend bis verwerflich oder aber als vorzüglich und allem Vergleichbaren überlegen beurteilt, zu unterscheiden von der philosophischen ›K‹ in der Tradition von Kant, Marx und der Kritischen Theorie, in der die (herrschaftlichen) Voraussetzungen des Phänomens analysiert werden. Das eine Mal geht es um Bewertung, das andere Mal um reflexive Herrschaftsanalyse – zwei völlig verschiedene gedankliche Operationen.« (Resch/Steinert 2011) Die Angepassten lieben diese K nicht. »Denn K nimmt den Menschen ihren kargen geistigen Besitz, den Schleier, den sie selber als wohltätig empfinden.« (Adorno, GS 8)
Epochen der Aufklärung, in denen kritisches Bewusstsein gegenüber ideologisch konformem die Oberhand gewinnt, haben sich in der Geschichte periodisch immer wieder ereignet und zumal im altgriechischen Denken einen Höhepunkt gefunden. Philosophie ist seit Anbeginn K, zuerst der Sache, dann dem Wort nach.
Im Begriff der K, seiner Reflexion und Praxis zehren Marx und Engels von der bürgerlichen Aufklärung. Doch wenn diese sich am feudalen Gottesgnadentum des Absolutismus und seiner kirchlich-religiösen Legitimierung abarbeitete, so jene an den sozio-ökonomischen Grundlagen des Bürgertums, an den Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnissen des Kapitalismus und seinen Rechtfertigungsideologien. Damit heben sie die Welt der Aufklärung in einem bewahrenden und zugleich radikal kritischen Sinn auf, indem sie die K aus dem moralischen Reservat holen und die vernünftige Weltkritik auf der Bahn der materiellen Interessen und realen Widersprüche in den Horizont der Weltänderung versetzen.
In einem Brief an Werner Krauss vom 8.7.1948 lässt Ernst Bloch Immanuel Kant sagen: »Wer einmal K gekostet hat, den ekelt auf immer alles dogmatische Gewäsche« (Prolegomena). Diesen Satz in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR zu zitieren, mochte – und doch vom Zensor nicht gut fassbar – dem Parteimarxismus gelten, der schöpferisches marxistisches Denken zu ersticken drohte. Der Satz und seine Verwendung vermitteln ein Gespür, von wie weit her und wie unabgeschlossen der Kampf um die Legitimität kritischen Denkens geführt werden muss. Ihre Infragestellung kehrte in der menschheitsgeschichtlich radikalsten und umfassendsten Befreiungsbewegung wieder, die doch mit ihr groß geworden war. Selbst unter diesen Bedingungen rät der wie sein Freund Hanns Eisler durch dogmatische Zensuren in der Presse und die tatsächliche Zensur einiger seiner Stücke bedrängte, durch sein internationales Ansehen freilich einigermaßen geschützte Bertolt Brecht, »K nie [zu] fürchten; man wird ihr begegnen oder sie verwerten, das ist alles.« (AJ, 15.1.1951)
II. Textkritik. – Das lat. Wort criticus, von gr. κριτικός (urteilsfähig), oft synonym mit grammaticus (von gr. γράμματα, Literatur) gebraucht, hat die Neuzeit in der hellenistisch geprägten Bedeutung des Philologen, auch als »Kunstrichter« bezeichnet, erreicht. Die ›Renaissance‹ im Sinne der Reaktualisierung der architektonischen und bildhauerischen Hinterlassenschaft der Antike, deren sprachlich fixiertem (literarischen, philosophischen, wissenschaftlichen) Teil eine hermeneutische Schlüsselstellung zukam, setzte eine philologische Geburtshilfe voraus. Sie musste ans Licht bringen, was im Dunkel der Jahrhunderte überdauert hatte. Was der »nagenden Kritik der Mäuse« überlassen war, wie Marx vom Manuskript der Deutschen Ideologie sagen wird (…), verlangte damals wie in der Gegenwart nach textueller Restitution. Die Philologie, die »einerseits K, andrerseits Hermeneutik« ist (Körting 1896), entsteht zum einen aus dem Bedürfnis, den im Laufe der Zeit entstellten Text durch Vergleich der überlieferten Handschriften wiederherzustellen, zum andern um die fremd gewordene Rede in die Gegenwart zu ›übersetzen‹ und dem Verständnis kommentierend zu erschließen. K in diesem Sinn ist ein produktiver Akt, der, indem ›kritisch‹ unterschieden, verglichen und aneinandergefügt wird, mit hervorbringt, was zum Gegenstand von Lektüre und Auslegung werden und ein »kunstsinniges und schönheitsgenussfähiges Publikum« (Marx, Einl 57) bilden kann.
Was so sehr an Prestige gewinnt, dass es als »Wiedergeburt« einer ganzen Epoche den Namen gibt, ist das Resultat gestaltender Tätigkeit. Sie erweckt die Antike zu neuem Leben, indem sie im Material der Vergangenheit die Gegenwart in Gedanken fasst. Die Texte, in systematischer Suche aufgespürt und in kritischer Kleinarbeit ›wiederhergestellt‹, sind dazu da, »die neue Weltgeschichtsszene« in Form von »Totenbeschwörungen« aufzuführen, wie Marx spottet (18.B). Die »große, allgemeine Parteinahme der Italiener für das Altertum« war möglich geworden auf Grund einer »Entwicklung des städtischen Lebens […], wie sie nur in Italien […] vorkam: Zusammenwohnen und tatsächliche Gleichheit von Adeligen und Bürgern; Bildung einer allgemeinen Gesellschaft«, wie Jacob Burckhardt schreibt, die zum Ideal erhobene Regierungsform des Patriziats seiner Heimatstadt Basel zurückprojizierend (1860/1925). Die griechisch-römische Antike wurde zu dem aus der Vormundschaft der Kirche sich ausgrenzenden imaginären Raum, dessen Bewohner im Material antiker Texte für den Nachruhm des sie protegierenden Fürsten zuständig waren und doch zugleich die Fundamente einer den etablierten Autoritäten gegenüber rücksichtslos agierenden Wissenschaft legten.
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III. […] Schubweise einen abstrakt-allgemeinen Begriff der K auszubilden, war das Werk der bürgerlichen Moderne. Das Jahrhundert der Aufklärung mündet in die Ausrufung der Legitimität der K durch Kant: »Unser Zeitalter ist das eigentliche Zeitalter der K, der sich alles unterwerfen muss. Religion durch ihre Heiligkeit und Gesetzgebung durch ihre Majestät wollen sich gemeiniglich derselben entziehen. Aber alsdann erregten sie gerechten Verdacht wider sich, und können auf unverstellte Achtung nicht Anspruch machen, die die Vernunft nur demjenigen bewilligt, was ihre freie und öffentliche Prüfung hat aushalten können.« (KrV, Vorrede 1) K stellt nicht diese Autoritätsmächte als solche in Frage, sondern deren theoretische Begründung und praktischen Einsatz, sofern sie sich nicht nach Kriterien der Vernunft und damit der Allgemeingültigkeit rechtfertigen lassen. – Durch seine drei großen K.en (der reinen Vernunft, der praktischen Vernunft und der Urteilskraft) gibt Kant dem K-Begriff der Aufklärung die letzten philosophischen Weihen. […]
K gilt als Generalnenner der theoretischen Praxis von Marx. Er hat menschliche Subjekte und objektive Verhältnisse kritisiert, falsche Vorstellungen und falsches Verhalten. Er hat politische Gegner angegriffen, um ihren Einfluss auf die Arbeiterbewegung zurückzudrängen. Er hat die Spießer alias »Philister« kritisiert, aber auch die Haltung der noch handwerklich geprägten Arbeiter, der »Knoten« (…). Nicht zuletzt hat er philosophische Systeme und wissenschaftliche Theorien kritisiert. Er hat nach eigenem Bekunden »enorme Massen ›Stoff‹, statistischen und anderen, heruntergewürgt« und dank einem »an diese Art Futter und rasche Verdauung desselben gewöhnten Magen« kritisch ausgewertet (an Kugelmann, 6.3.1868). Bei dieser »Verdauung« lässt sich eine Vielzahl operativer Kritikweisen beobachten. Gibt es etwas Gemeinsames in den nach Gegenstand und Durchführung so unterschiedlichen K.en? Lässt sich eine Epistemologie der kritischen Praxis von Marx umreißen?
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IV. Feministische Kritik (fK). – Feminismus ist historisch zunächst Kritik an der Rechtlosigkeit von Frauen, dann an der patriarchalen Dominanz in der gesamtgesellschaftlichen Arbeitsteilung, am Niederschlag dieser Dominanz in Symbolen und Sprache, an der Weise der Erkenntnisgewinnung. In den Begriffen, den Anordnungen von Forschung und ihren Fragestellungen fanden und finden sich Frauen kaum wieder. Der dagegen auftretende Kritikprozess geht seit der Zweiten Frauenbewegung der 1970er Jahre stolpernd und experimentell voran. Zunächst war es die Krise des Fordismus, in der die »fortschreitende Transformation des Bereichs der Familie und des Privatlebens durch Prozesse ökonomischen und politischen Wandels« (List 1989) Werkzeuge kritischen Begreifens nötig machte, um den Beitrag der Frauen zur gesellschaftlichen Gesamtarbeit sichtbar zu machen.
Vorbereitet durch Simone de Beauvoirs Das andere Geschlecht (1949) artikulierte sich fK zunächst in Frankreich, den USA und Kanada, sprang in den 1980ern über nach Deutschland, Italien, England usw. Beauvoirs Kritik gilt v.a. der traditionellen Fassung der Subjekt-Objekt-Beziehung, in der Frauen unausgesprochen stets als Nicht-Subjekte reproduziert werden, strukturell davon ausgeschlossen, ihr ›In-der-Welt-Sein‹ als einen ›Entwurf‹ zu verfolgen. Jahrzehnte später folgten erste Grundlagenbücher: Luce Irigarays Kritik an Sigmund Freuds männlichem Standpunkt in Forschung und Darstellung (1974), Gerda Lerners Plädoyer, Frauen müssten sich ihre Geschichte erst aneignen, da die »gesamte uns bekannte Geschichte für Frauen nichts als Vorgeschichte« sei (1975/1989), Ruth Hubbards Nachweis des Fehlens der Frauen in Darwins Evolutionstheorie (1989) und Dorothy Smiths Soziologie für Frauen (1979), die mit textkritischen Verfahren zeigt, wie die tradierten Begriffe Herrschaft verdeckt reproduzierten.
Anfang der 1980er Jahre meldeten sich zunehmend Wissenschaftlerinnen aus den verschiedenen Fachgebieten. Einflussreich bis ins 21. Jh. ist Donna Haraway (1984). Christel Neusüss provoziert 1985 mit ihrem Buch Kopfgeburten der Arbeiterbewegung nachhaltig die Diskussion in Deutschland. Frigga Haug greift seit den 1980ern ein mit Beiträgen, die vom feministischen Standpunkt den Marxismus und vom marxistischen Standpunkt den Feminismus herausfordern (Projekt Sozialistischer Feminismus 1984 u. Haug 2001). Elisabeth List überliefert 1989 die wesentlichen Positionen aus dem angelsächsischen Raum: »Zur Diskussion steht also nicht bloß die ›traditionelle Theorie‹, sondern das ganze Ensemble traditioneller ›Denkverhältnisse‹, das durch die heute zwar ausdrücklich dementierte, aber im theoretischen Unbewussten noch tief verankerte Verknüpfung von Wissenschaft und Männlichkeit gekennzeichnet ist.« (…)
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V. Kritik im Staatssozialismus. – Erneuernde K musste und muss sich auch in der Entwicklung des zur sozialen Kraft und politischen Bewegung gewordenen Marxismus gegen vielfältige Widerstände durchsetzen. Die K von Marx bezweckt die allgemeine Emanzipation von Ausbeutung und Herrschaft, doch ihre Träger sind von Anfang an selbst in die Widersprüche, auf deren Boden sie erwächst, eingebunden. Daher ist es ein allgemeines Problem, wie die Arbeiterbewegung und überhaupt alle in dieser Tradition stehenden Bewegungen mit K umgehen, wenn sie sich organisieren, im politischen Alltag bewähren oder, wie nach 1917, an der Macht behaupten müssen. Denn sie fordern durch ihre grundsätzliche Gesellschaftskritik die Repräsentanten und Nutznießer der bestehenden Eigentumsverhältnisse heraus und rufen damit nicht nur Gegenkritik, sondern auch erbitterten Widerstand hervor. Der Scharfblick der Konterrevolutionäre in Umbruchsperioden und der Konservativen in Zeiten relativer Stabilität spürt Schwachstellen auf und mobilisiert Gegenbewegungen. Was wird dann aus der K, in der die Freiheit der Andersdenkenden in den eigenen Reihen sich verwirklicht? Wie ist sie vom Zwang zu Konsens und Geschlossenheit im geschichtlichen Kampfgeschehen freizustellen, ohne die Selbstbehauptung zu gefährden und im Gegenzug die K an der eigenen Sache zu unterdrücken?
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VI. Rettende Kritik (rK). – »Rettung« gehört für Walter Benjamin zur »Elementarlehre des historischen Materialismus« (PW). »So stark wie der destruktive Impuls, so stark ist in der echten Geschichtsschreibung der Impuls der Rettung.« (GS I) Beide zusammen machen erst kritisches Denken und Erfahren »authentisch« (II), und beide, mahnt er, sind im (staatsfixierten und fortschrittsgläubigen) Marxismus nach Marx verlorengegangen. Retten und Zerstören als Form und Haltung der K wollen im selben Zug neu gelernt und geübt sein. Ebendies bewegt das HKWM-Projekt und prägt den Gehalt seiner Lektüren und Lektionen.
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