Klima
A: ṭaqs. – E: climate. – F: climat. – R: klimat. – S: clima. – C: qihou 气候
Karl-Heinz Bernhardt
HKWM 7/I, 2008, Spalten 1019-1034
Als wesentliches und ständiger Veränderung unterworfenes Element der Umwelt mit vielfältigen Auswirkungen auf Produktion und Reproduktion hat das K den Menschen seit jeher beschäftigt. Bes. außergewöhnliche Wetter- und Klimaphänomene gaben oftmals Anlass zur Legendenbildung; so sind etwa Sintflutsagen in vielen Kulturkreisen verbreitet, wobei die beschriebenen Ereignisse meist als göttliche Eingriffe oder Strafen aufgefasst werden. Im Gefolge der Aufklärung lieferte im 19. Jh. die Einsicht in die natürliche Veränderlichkeit des K (z.B. in Form aufeinander folgender Eiszeiten) – neben derjenigen des Kosmos und der Lebewesen – einen weiteren Beitrag zur Demontage der bis dahin vorherrschenden statischen Naturauffassung. Gleichzeitig rückte im Zusammenhang mit der These vom ›Raubbau an der Natur‹ aber auch die Möglichkeit anthropogener, zunächst lokaler und regionaler Klimaveränderungen stärker ins Blickfeld. Eine neue Qualität erreichte der menschliche Einfluss auf das K bes. seit dem 20. Jh. durch den anthropogen verstärkten Treibhauseffekt als einem wichtigen Faktor globalen Klimawandels. Durch weltweite wissenschaftliche Kooperation wurde ein immer tieferes Verständnis des Klimasystems erreicht, das für eine zuverlässige Abschätzung der mit dem globalen Klimawandel im 21. Jh. und darüber hinaus verbundenen Risiken unabdingbar ist.
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