gewerkschaftliche Kampfformen
A: aškāl an-niḍāl an-niqābī. – E: forms of (trade) unionist struggle. – F: formes de lutte syndicale. – R: formy profsoyuznoy bor’by. – S: formas de lucha sindical. – C: gonghui de douzheng xingshi 工会的 斗争形式
Walther Müller-Jentsch
HKWM 5, 2001, Spalten 732-736
Unter den vielfältigen Formen des Arbeitskampfes (Sabotage, Boykott, Arbeitsniederlegung, Fabrikbesetzung) ist der Streik, d.h. die kollektive Arbeitseinstellung, die wichtigste der gK. Streiks waren bis ins letzte Drittel des 19. Jh. in den meisten Ländern verboten, aber weder polizeiliche noch militärische Repression konnten ihr Auftreten verhindern.
Marx und Engels erwähnen Streiks häufig gemeinsam, zeitweilig auch synonym mit Arbeiterkoalitionen (…); in beiden sehen sie notwendige Folgeerscheinungen der Lohnarbeit unter kapitalistischen Bedingungen. Mit der Koalition heben die Arbeiter die Konkurrenz untereinander auf, mit dem Streik suchen sie kollektive Vertragsbedingungen durchzusetzen, die sie über den Status von ›Sklaven‹ erheben. Die ersten Arbeiterkoalitionen entstanden gleichzeitig mit den Streiks, zunächst als temporäre Koalitionen, die sich nach den Streiks wieder auflösten. Als ›rohe‹ Vorform gewerkschaftlichen Kampfes werten Marx und Engels den Maschinensturm, eine Form der kollektiven Sabotage, die sich gegen die Produktionsinstrumente und nicht gegen die »gesellschaftliche Exploitationsform« (…) richtet.
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